Laptoptasche Awa&Edda
Als das Projekt mit dem Bloggen konkret wurde, war für mich klar, dass ich ab und zu bei einem Probenähen mitmachen möchte. Ein Probenähen bietet einem die Möglichkeit, einen Schnitt vor der Veröffentlichung auf Herz und Nieren zu testen und dabei andere, ebenfalls nähverrückte Mädels kennen zu lernen und sich untereinander auszutauschen. Mir war auch klar, dass dies vermutlich nicht so einfach sein wird, vor allem wenn man auf Insta, Facebook und dem Blog noch nichts zu zeigen hat. Dennoch habe ich es versucht, nachdem ich erst ein paar Tage vorher meine Profils bei Insta und Facebook online geschaltet hatte. Und siehe da, gleich beim ersten Mal hats geklappt! Läck, war ich happy!!
Zu meiner Schande muss ich sagen, dass ich vorher noch nie etwas von Muckelie gehört habe, obwohl sie schon einige Schnittmuster veröffentlicht hat und nur knapp 40 km von mir weg wohnt. Schaut doch mal bei ihr vorbei auf www.muckelie.ch, sie macht ganz coole Sachen und hat ihren eigenen Stil.
Muckelie suchte Probenäherinnen für ihre neuen Laptoptaschen Awa&Edda. Wir konnten selber aussuchen, ob wir beide oder nur eine Variante nähen wollten. Ich habe mich entschieden, die Edda zu nähen, einfach weil mir diese optisch besser gefallen hat. Die Awa ist etwas leichter zu nähen, hat eine kleinere Reissverschlusstasche und eine Klappe. Die Edda hingegen hat ein grosses Reissverschlussfach und wird ebenfalls mit einem Reissverschluss geschlossen.
Da nicht viel Zeit blieb, musste ich mich bei der Stoffwahl auf das beschränken, was zu Hause war. Ich hatte noch zwei Kunstleder in türkis und anthrazit im Metalic-Look vorrätig und ein passender Reissverschluss war auch noch da. Als Futter wählte ich ein lange gehortetes Baumwollschätzchen. Es war eigentlich ursprünglich als Futter für eine Chobe-Tasche (von Elle Puls) vorgesehen, aber die lässt (leider) immer noch auf sich warten. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden. Alte Jeans fürs Upcycling wäre genügend vorhanden. Zurück zu Edda…
Die einzelnen Arbeitsschritte sind in der Anleitung sehr gut beschrieben und mit schönen Fotos bebildert. Jedoch ist das Projekt meines Erachtens nicht für absolute Taschenanfänger geeignet. Gerade beim Reissverschlussnähen werden einige Tricks und Zwischenschritte nicht erwähnt, die für einen Anfänger sehr nützlich wären. Grundsätzlich hatte ich keine Probleme beim Nähen, ausser beim Anbringen des Reissverschluss-/Bodenstreifens. Dies lag aber nicht an der Anleitung, sondern einerseits an meiner Stoffwahl (2x Kunstleder) sowie andererseits am gewählten Volumenvlies. Bei meiner ersten Variante habe ich H640 gewählt. Dies war eindeutig zu dick und es war extrem mühsam, den Streifen passend anzunähen. Der Nahttrenner kam einige Male zum Einsatz… Schlussendlich hat es doch geklappt, aber ich habe die beiden Streifen nicht zu einem Ring verschlossen, sondern offen gelassen und erst beim Annähen an die Seitenteile geschlossen. Es war ein richtiges «Knübel» (wie wir Schweizer sagen).
Am meisten geärgert habe ich mich, als ich beim Absteppen der beiden Rückteile die Nahtzugabe nicht mitgefasst habe. Als ich ein zweites Mal darüber nähte, traf ich die erste Naht nicht mehr exakt. Um diesen Schönheitsfehler zu korrigieren, habe ich ein Webband mit dem schönen Namen «Sew the love» von Farbenmix drüber genäht. Damit das Webband auch auf der Vorderseite in Erscheinung tritt, habe ich kurzerhand eine Schlaufe für den Reissverschlusszippe genäht. So gefällt es mir jetzt ziemlich gut. Die Pusteblumen (oder wie sagt man dieser Art von Blumen?) auf dem Webband passen wiederum perfekt zum Innenfutter, also eigentlich ein Glück im Nähunglück!
Das Endergebnis gefällt mir sehr gut. Die Tasche ist nebst dem Volumenvlies auch noch mit Style-Vil gefüttert und schützt das Notebook hervorragend. Der Austausch in unserer Probenähgruppe auf Facebook war übrigens ganz toll. Gegenseitig haben wir uns geholfen, uns unterstützt, Mut gemacht bei missglückten Versuchen und uns gemeinsam über die wunderschönen, einzigartigen Ergebnisse gefreut!
Diese Sache mit dem Reissverschluss-/Bodenstreifen hat mir einfach keine Ruhe gelassen. Also musste noch eine zweite Edda her. Diesmal aus Canvas. Dieser war eindeutig leichter zu vernähen als das Kunstleder (obwohl auch dieses sehr weich und angenehm war zum Nähen, aber eben dicker). Auch nahm ich einen anderen, dünneren Volumenvlies, nämlich H630. Und siehe da, dass Anbringen des Reissverschluss-/Bodenstreifens war gar kein Problem mehr. Dafür hatte ich so meine liebe Mühen mit dem Nähen der runden Ecken (gibt es das, runde Ecken??). Wie in der Anleitung beschrieben, habe ich alles schön gesteckt und die Nahtzugabe in der Rundung eingeschnitten. Trotzdem habe ich mit der Nähmaschine die Kurve nicht gekriebt, so dass auf der Vorderseite die Naht zu sehen war. Also noch ein zweites Mal drüber nähen, dann hats funktioniert.
Während die erste Tasche noch auf einen Besitzer wartet, ist die zweite für mich und mein kleines Netbook bestimmt. Sie ist kleiner als 13‘‘, das Schnittmuster habe ich in der Höhe um ca. 5 cm und in der Breite um ca. 3 cm verkleinert. Und sie passt perfekt *freu, freu*! Das Anpassen des Schnittmusters ist übrigens in der Anleitung beschrieben und einfach umsetzbar.
Den Canvas habe ich übrigens bei helloheidifabrics bestellt. Er entspricht genau meinem Farbschema von türkis/grau und ich fand ihn einfach unglaublich schön. Aus den Resten möchte ich mir eine Handtasche oder ähnliches nähen. Mal schauen was draus wird…
Während ich übrigens hier sitze und meinen Blogpost schreibe, hat mir mein Piratenmann mitgeteilt, dass er mir als Ersatz für mein 12-jähriges, altes, langsames Notebook ein neues kaufen wird. Mit einem 17‘‘ Bildschirm. Und mein erster Gedanke war: Juhee, nochmals eine Edda nähen!!!
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Mit einem lieben Piratengruss
Aussenstoffe: |
Kunstleder in Metalic-Look in türkis und anthrazit, gekauft bei stoffartig.ch (Edda Nr. 1) Canvas Grey von BirchFabrics und Canvas Rows and Rowsblue von Cloud9, beide gekauft bei helloheidifabrics.com (Edda Nr. 2) |
Futterstoffe: |
Baumwolle (vermutlich gekauft bei stoffkiste.ch) (Edda Nr. 1) Baumwolle-Kringel marine blau, gekauft bei Yucami.com (Edda Nr. 2) |
Schnittmuster: |
Schnittmuster: Awa&Edda von Muckelie (wurde mir für das Probenähen gratis zur Verfügung gestellt) / gibts übrigens bei makerist.de |
One Comment
Hunziker Ruth
Wow, bin richtig Stolz auf meine Tochter. Du nähst so tolle Sachen und kommentierst wie ein Profi. Mach weiter so ? Mami